Wetterkapriolen

Die Nachrichten berichten täglich über die Dürre Ostafrikas. Für mich ist das, zumindest für Uganda, im Moment kaum vorstellbar. Bei meinen letzten Besuchen 2010 und im Januar 2011 war Uganda so nass, dass die Straßen zum Teil unpassierbar waren, selbst die sonst so trockene Region Karamoja war grün.

Nasses Uganda 2010
Nasses Uganda 2010

Die Trockenzeit dauert in den meisten Regionen des Landes von ca. Dezember bis Februar. Dann folgt die Regenzeit bis in den Juni hinein. Dieses Jahr hatten es die Ugander doppelt schwer, die weltweiten Preiserhöhungen für Kraftstoffe ließen die Preise gewaltig steigen, dazu kam ein bisher kaum dagewesener Wertverlust des Ugandschillings. Die Regenzeit ging einher mit starken Gewittern. Die begleitenden Stürmen zerstörten Gebäude, u. a. Schuldächer flogen davon. In unterschiedlichen Regionen kamen Menschen durch Blitzschlag ums Leben.

Die östlichen und nördlichen Regionen des Landes plagt jedoch die Dürre. Kaum Regen ist gefallen, die Saat geht nicht auf die Vorräte sind auch jahreszeitlich bedingt aufgebraucht, doch eine neue Ernte wird es nicht geben. Die Metereologen erklären sich die Dürre mit dem sog. La Niña-Phänomen. Als Ursache wird eine Abkühlung der Pazifikoberfläche angenommen, die alle 2 bis 5 Jahre auftritt und zu Trockenheiten, v.a. in Somalia, Kenia, Äthiopien, Norduganda und Tanzania führt. Auch dabei sind die Ärmsten wieder am stärksten betroffen, die keine Bewässerung der Felder durchführen können bzw. kein Wasser für die Tiere vorrätig haben.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

2 Gedanken zu „Wetterkapriolen“

  1. Uganda ist nochmals anders als Kenia und Somalia. Nördlich des Mt. Kenya beginnt die Steppe, in denen es 2008/09 zur grossen Dürre kam und als ich 2010 dort war zu Überschwemmungen und wochenlangen Regenfällen. Jetzt 2011 ist wieder totalle Dürre, diese extremen Wechsel sind das Problem und ist wohl auf den generellen Klimawechsel zurückzuführen. Dieser wirkt sich in Ostafrika besonders aus.

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