Kein Grund zur Panik vor Ebola in Ostafrika

Gorillas im Mgahinga Nationalpark
Gorillas im Mgahinga Nationalpark in Uganda

Derzeit herrscht eine wahre Panik vor Ebola. Im Moment sind 3 der 55 Länder Afrikas mit mehr als einem Ebolafall betroffen. Alle befinden sich im Westen des Kontinents.

Doch was haben nun Tansania, Kenia oder Uganda mit dem Ebolaausbruch zu tun? Warum werden ca. 30 % der Reisen nach Tansania storniert?

Warum ziehen sich Investoren aus ganz Afrika zurück?

Letzte Woche ließ ich Schüler einer 7. Klasse die Distanz zwischen Liberia und Uganda ausmessen und dann auf Europa übertragen. Heraus kam die Entfernung von Irland bis Weissrussland. Dazuhin gibt es kaum Direktflüge zwischen Ost- und Westafrika. Die wenigen Verbindungen sind von Kamerun oder Ghana nach Nairobi oder Äthiopien. Bliebe noch der Landweg für eine Ansteckung: Beim fast nicht vorhandenen Straßennetz durch den Kongo fällt diese Route schon mal weg, in der Zentralafrik. Republik herrscht Bürgerkrieg und auch sonst würde die Reise länger als die Inkubationszeit dauern.

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Kinder in Ostuganda

Allerdings sind die nicht betroffenen Länder Afrikas gut vorbereitet. Schon im August musste jeder ankommende Fluggast aus Europa in Ruanda einen Fragenbogen zu Ebola ausfüllen, in Kenia wurde die Körpertemparatur gemessen.

Doch es gab in der Tat immer wieder Ausbrüche von Ebola oder dem ähnlichen Marburgvirus in den letzten 14 Jahren in Uganda. Bei den ersten Ausbrüchen herrschte auch dort die Panik. Traditonen wurden von den internationalen Helfern nicht beachtet und es kam zu Vermutungen seitens der ugandischen Bevölkerung, bishin zum Verdacht des Organhandels, was anhand der Schutzanzüge der Pfleger und dem Verbot die Toten zu sehen, kaum verwunderlich ist. Doch inzwischen ist das Land gut vorbereitet. Innerhalb von 24 bis max. 48 Stunden können Verdachtsfälle diagnostiziert  und Kontaktpersonen isoliert werden. Traditionen, die die Verbreitung der Erkrankung förderten, wie das gemeinschaftliche Waschen von Toten, wurden eliminiert. Das Krankenhauspersonal wurde geschult. Nun stellt Uganda nicht nur medizinisches Personal für die Ebola Bekämpfung in Westafrika, sondern auch Know How für die Eindämmung der Seuche.

Zuletzt war eine Person an Marburgvirus erkrankt, Anfang Oktober 2014. Niemand wurde angesteckt. Dass Uganda Mitte des Monats wieder als frei von Marburg-Virus ernannt wurde, stand in keiner internationalen Zeitung, lediglich die ugandische Presse wies darauf hin.