Blinde wollen selbständig wählen!

Die Wahlvorbereitungen sind in vollem Gange. Nun meldeten sich die Menschen mit Behinderung (People With Disabilities, PWD) durch zwei zivilgesellschaftliche Organisationen zu Wort und reichten eine Petition ein. Das Oberste Gericht soll die Wahlen stoppen bis Möglichkeiten geschaffen wurden, damit auch sie ohne fremde Hilfe wählen können. Die Blinden beklagen, dass bei der letzten nationalen Wahl keine Wahlzettel in Brailleschrift zur Verfügung standen, Gehörlose hatten keine unabhängigen Interpreten und gelähmte Menschen konnten die Wahllokale schlecht erreichen. Auch für die kommende Wahl im Jahr 2011 hat die Wahlkommission keine Unterstützung für behinderte Menschen vorgesehen.

Ansonsten rühmt sich Uganda einer vorbildlichen Repräsentation der Menschen mit Behinderung. Ihre Rechte sind in der Verfassung festgelegt. Acht Abgeordnete aus den eigenen Reihen vertreten diese Personengruppe und bis in die loklaen Verwaltungsstrukturen sind Behinderte vertreten. An vielen Schulen findet Förderung durch sog. “Special Needs Education” statt.

Immerhin ca. 10 % der Bevölkerung leidet an einer starken Behinderung. Über die Hälfte von ihnen gilt als Analphabeten, ein Drittel konnte nur die Primarschulbildung abschließen, viele von Ihnen blieben und bleiben ohne Ausbildung,  22 % der Behinderten leiden an einer geistigen Einschränkung. Viele Eltern verstecken behinderte Kinder, Förderung ist noch vieler Orts Mangelware.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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