Vom über 20-jährigen Krieg ist in Gulu, Norduganda, zumindest für Neuankömmlinge im Moment nicht viel zu sehen. Wo noch vor ein paar Jahren Kinder jede Nacht die Straßen und Veranden bevölkerten, aus Angst zu Hause entführt, verschleppt oder getötet zu werden, herrscht nun reges Treiben.
Aber das Leben in Gulu hat doch noch viel mit der Nachkriegszeit zu tun. Denn die Menschen, die jahrelang in Flüchtlingscamps gelebt haben, kamen zurück. Viele halten sich noch in primitivsten Verhältnissen in der Stadt Gulu auf, sie haben zum Teil die Angst allein auf ihren Höfen zu leben noch nicht überwunden, zum Großteil aber fehlt einfach noch fast alles, die Häuser sind verfallen, die Gärten verwildert und von Möbeln keine Spur.
Viele Kleinunternehmer haben sich kleine Geschäfte aufgebaut. Meist unter einfachsten Bedingungen werden in baufälligen Hütten Möbel hergestellt, Kleider geschneidert oder wie auf dem Bild hier, Torten gefertigt. Mit den Torten lässt sich augenscheinlich gut Geld verdienen. Früher den Hochzeitspaaren vorbehalten, wird die Torte nun für viele Gelegenheiten bestellt. So z. B. für die zahleichen sog. “Graduation Parties”. Dabei wird nicht nur der Abschluß eines Universitätsstudiums groß gefeiert, sondern bereits kleine Kinder setzen den Doktorhut beim Abschluß der Kindergartenzeit auf. Das feierliche Anschneiden der mit Zuckerglasur verzierten Torte bietet den Höhepunkt jeder Feier.
Guter Beitrag! Ich werde da noch mal genauer recherchieren!
Super Artikel. Würde gern mehr Blogposts zu der Thematik lesen.