Ugandas Temperaturen steigen

Aufgrund des Klimawandels werden Ugandas Temperaturen in den nächsten zwanzig Jahren um durchschnittlich 1,5 ° C steigen, so verkündete die Finanzministerin Syda Bbumba bei der Vorstellung des State of the Uganda Population Report. Noch dramatischer sind die Vorhersagen bis zum Jahr 2080: Bis zu 4,3 ° C Temperaturerhöhung. Uganda wird regenreicher werden, doch die Feuchtigkeit wird ungleich verteilt sein. Außerdem werden die Regen intensiver, werden zu Fluten und Erdrutschen führen, dazwischen drohen lange Trockenheiten und Dürren.

Zwei Flüsse in Westuganda (River Rwizi in Mbarara und River Nyamwamba in Kasese) drohen auszutrocknen, die Wasserstände in den großen Seen werden sinken. Durch den Wetterwandel drohen der Landwirtschaft Ernteeinbussen von bis zu 25 %.

Extrem wird der Kaffeeanbau betroffen sein. Bis zu 40 % der jetzigen Kaffeeanbauflächen werden nicht mehr dafür geeignet sein.

Lebensmittelknappheit wird zu Hunger führen und der Anteil der unterernährten Kinder wird steigen. Prognosen zeigen auf, dass bis zu 40 % der Todesfälle bei Kindern aufgrund von Unter- und Mangelernährung sein werden.

Der Temperaturanstieg wird der Anophelesmücke neuen Lebensraum bieten. In seither malariafreien Gebieten in Höhenlagen, wird die Krankheit auftreten, bei Menschen die so gut wie keine Abwehr gegen Malaria haben. Außerdem wird die Feuchtigkeit mehr Brutstätten für Moskitos bieten. Durch Naturkatastrophen werden auch Krankheiten wie Cholera und Dysentery guten Nährboden finden.

Um die vorhergesagten Schäden zu minimieren ist schnelle Planung notwendig. Umweltschutz sollte ernst genommen werden, so z. B. massiver Holzeinschlag verhindert und Siedung in Waldgebieten vermieden werden. Ebenfalls sollen Frühwarnsysteme eingerichtet werden und jahreszeitliche Wettervoraussagen, so dass die Bauern sich möglichst gut auf die Verhältnisse einstellen können. Weitere Planungen gelten der Errichtung von mehr Brunnen um die Wasserversorgung sicherzustellen und der Förderung der Biomassen- und Solarenergie. Der Schulung von Frauen soll eine Priorität gegeben werden, da sie bereits gezeigt haben, dass sie verantwortungsvoll mit  der Natur umgehen können.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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