Wahl im Kongo

Die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo sind vorbei. Sie dauerten wesentlich länger als das sonst üblich ist. Zum Teil verständlich wenn man die Geografie des Landes kennt, kaum Straßen, schon gar nicht von der Hauptstadt zu den dicht besiedelten Gebieten des Ostkongo.

Das lange erwartete Ergebnis zeigt keine Überraschung auf. Joseph Kabila, Präsident des Landes seit 2001 wurde auch schon vor den Wahlen als potientieller Sieger gehandelt. Allerdings blieb er mit knapp 49 % unterhalb der absoluten Mehrheit. Doch die braucht er gar nicht mehr, schließlich wurde rechtzeitig die Verfassung geändert damit die einfache Mehrheit reicht.

Die Wahlbeobachter berichten von „folgenschweren Unregelmäßigkeiten“. Jetzt nach den Wahlen ist die Lage im Kongo gespannt. Angeblich steht der Oppositionskandidat Etienne Tshisekedi unter Hausarrest. Seine Besucher würden zum Teil brutal misshandelt. Beginnende Demonstrationen werden von der Regierung mit Tränengas und Gewalt unterbunden.

Laut der unabhängigen Nationalwahlkommission waren die vorläufigen Endergebnisse folgendermaßen:

Die Wahlbeteiligung betrug knapp 60 %. Präs. Joseph Kabila wurde mit 8.880.994 Stimmen (48,95 %) wiedergewählt. Sein wichtigster Herausforderer, Etienne Tshisekedi wa Mulumba, Präsident der Oppositionspartei UDPS, liegt mit  32,33 % an zweiter Stelle.
Die endgültigen Ergebnisse sollen am 17.12. vom Höchsten Gerichtshof des Landes bekannt gegeben werden, nachdem dieser über eventuelle Einsprüche entschieden hat. Die Vereidigung des neuen Präsidenten ist für den 20.12. geplant. Laut Radio Okapi war der Wahlkampf und die Wahl  von Unregelmäßigkeiten, Verdacht auf Fälschung und  Gewalt gekennzeichnet.

Tagesaktuelle Infos sind auf wwwkongo-kinshasa.de zu finden

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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