Ostkongo zu Coronazeiten

Sozioökonomische Krise

Pater P. Ekutt, Mahagi

Im Moment ist die Welt in Aufruhr und Afrika in Panik. Die Unsicherheit der Zukunft in Hinblick auf die Coronapandemie wir immer besorgniserregender und bedroht die Stabilität. Das soziale Leben ist zum Stillstand gekommen, der Verlust der täglichen Routine, der finanzielle Verlust durch die Unterbrechung der beruflichen Arbeit, die Folgen sind schwer einzuschätzen.

Es handelt sich um eine Krankheit ohne Grenzen, aber jedes Land reagiert seinen Möglichkeiten entsprechend. In unserer abgelegenen Provinz im Herzen Afrikas im Osten der Republik Kongo lähmen die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Erkrankung das tägliche Leben, nicht nur durch das Virus, sondern auch durch die Situation, dass sich die arme Bevölkerung auch im Normalzustand nur schwer zurechtkommt. Besonders schwierig ist dies für uns, die wir an der Grenze zu Uganda leben. Ostkongo zu Coronazeiten weiterlesen

Der Staat und lokale Netzwerke in Uganda

Dr. Marius Ritter, Ethnologe

Afrikportrait22_1264anische Staaten südlich der Sahara geraten vor allem in die Schlagzeilen, wenn sich humanitäre Katastrophen im Gefolge eines Krieges anbahnen. Der darauffolgende Blick auf Kriegsparteien und Flüchtlingsströme ist gleichzeitig aber immer auch ein Blick auf Ausnahmezustände, in denen Rollenzuschreibungen und Organisationsformen des alltäglichen Zusammenlebens großteils außer Kraft gesetzt sind. Der Staat und lokale Netzwerke in Uganda weiterlesen

Februar 2016: Die Ugander haben gewählt

Im Vorfeld der Wahlen kam es, wie schon in den Jahren zuvor, zu einem heftigen Wahlkampf. Während Präsident Yoweri Museveni, der für seine Partei, die NRM, kandidierte, laut Presse bis zu 12 mal mehr Geld für den Wahlkampf zur Verfügung hatte, als seine zwei starken Herausforderer, waren auch deren Wahlveranstaltungen immer gut besucht.
Doch was sind nun die Unterschiede der Parteien bzw. der Präsidentschaftskandidaten?

Wahlplakate und Polizist
Wahlkampf in Uganda ©Kling-Prein

Musveni, seit 1986 an der Regierung, seit 2006 mit Mehrparteiensystem, seither Präsident der NRM (National Resistance Movement) warb mit der Farbe gelb um Beibehaltung des bisherigen Entwicklungsweges:
„Steady progress, taking Uganda to modernity through jobs creation and inclusive development“. So soll der bisherige Weg der Entwicklung weitergeführt, Jobs kreiert und damit Entwicklung erreicht werden. Februar 2016: Die Ugander haben gewählt weiterlesen

Gefängnisaufstand in Norduganda

Die Vorstellung selber oder einen lieben Bekannten in Uganda im Gefängnis zu sehen, lässt mich ziemlich erschaudern. Dabei fallen mir zuerst Zustände ein wie: Überfüllung der Zellen, oftmals jahrelanges Warten auf die Verhandlung, schlechte Ernähung und katastrophale hygienische Bedingungen.

Gefängnistanzgruppe
Gefängnistanzgruppe bei ihrem monatlichen Auftritt für alle rund 700 Insassen

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Wieder Kämpfe im Ostkongo

Die humanitäre Situation im Ostkongo hat sich in letzter Zeit dramatisch verschlechtert. Einde 2012 flohen 150.000 Menschen vor den Kriegshandlungen, damit erreichte die Zahl der Flüchtlinge eine Million.

Seit Jahren wird im Ostkongo gekämpft, mal mehr, mal weniger. Immer wieder werden junge Menschen gezwungen als Kämpfer die Rebellen zu unterstützen. Die Rebellen nutzen eine verheerende Kriegswaffe: Die Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen sind an der Tagesordnung. Im Moment finden viele Flüchtlinge Zuflucht in einem Camp in Goma. Doch auch hier sind die Menschen nicht sicher, einige Frauen wurden beim Feuerholz oder Wasser holen erneut vergewaltigt.

Doch viele flüchten auch nach Uganda. In Bubukwanga wurde ein Übergangslager eingerichtet, die Kapazität beträgt 25.000 Menschen. Doch bereits jetzt ist das Lager überfüllt, es soll auf eine Kapazität von 66.000 Menschen erweitert werden. Das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen unterstützen die Hilfesuchenden.

Jüngste Abgeordnete Afrikas in Uganda

Vieles wird den Regierungen Afrikas über Un-Demokratie vorgeworfen, auch Uganda. Doch in einigen Bereichen punktet Uganda auch positiv. Im afrikanischen Vergleich hat Uganda nach Ruanda, Südafrika, Angola und Mosambik den fünfthöchsten Frauenanteil im Parlament. Jüngste Abgeordnete Afrikas in Uganda weiterlesen

Neues Reise-Trendland Uganda

Uganda wurde vom Reiseführer „Lonely Planet“ neben Birma und Neukaledonien zum Trendland 2012 gewählt.

Warum ausgerechnet Uganda? War es doch viele Jahrzehnte in Bürgerkriege verstrickt, hatte Despoten wie Idi Amin oder Milton Obote und zuletzt fand gerade dort bis vor wenigen Jahren ein Bürgerkrieg statt, der die schlimmst humitäte Katastrophe weltweit verursachte. Neues Reise-Trendland Uganda weiterlesen

Kony 2012

Seit über 25 Jahren wird Ostafrika vom Rebellenführer Joseph Kony terrorisiert. Uganda hat er verlassen, doch nun werden Kinder und Jugendliche im Kongo, Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik entführt,  zu Sexsklavinnen gemacht, getötet oder zum Töten gezwungen

Wie wäre es wenn er noch im Jahr 2012 gefasst werden würde?

Kony 2012 weiterlesen

Wahl im Kongo

Die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo sind vorbei. Sie dauerten wesentlich länger als das sonst üblich ist. Zum Teil verständlich wenn man die Geografie des Landes kennt, kaum Straßen, schon gar nicht von der Hauptstadt zu den dicht besiedelten Gebieten des Ostkongo.

Das lange erwartete Ergebnis zeigt keine Überraschung auf. Joseph Kabila, Präsident des Landes seit 2001 wurde auch schon vor den Wahlen als potientieller Sieger gehandelt. Allerdings blieb er mit knapp 49 % unterhalb der absoluten Mehrheit. Doch die braucht er gar nicht mehr, schließlich wurde rechtzeitig die Verfassung geändert damit die einfache Mehrheit reicht. Wahl im Kongo weiterlesen

Müttersterblichkeit – ein bitteres Schlaglicht auf Ugandas Gesundheitswesen

Quelle: Sunday Monitor aus Uganda vom 31. Juli 2011, Bericht von Cellaw Dugger, Arua
Jennifer Anguko verblutete langsam zu Tode in der Entbindungsstation eines großen staatlichen Krankenhauses in Arua/Nordost
Uganda. Als der Tag ihrer Niederkunfs sich näherte, verließ sie ihr Dorf und lebte bei Verwandten in der Nähe des Krankenhauses. Zur Vorbereitung auf die Entbindung kauften sie und ihr Mann Dinge, von denen sie wußten, daß sie in der Klinik nicht vorrätig sein würden, wie Gummihandschuhe, Baumwolltücher und eine Rasierklinge, mit der die Nabelschnur abgetrennt wird. Am Sonntag nach dem Kirchgang bekam Anguko die ersten Wehen und ging zur Klinik. Am Nachmittag rief sie ihren Mann, der draußen vor der Klinik wartete, dringend zu Hilfe und sagte ihm, daß sie starke Blutungen habe, aber niemand da wäre, ihr beizustehen. Müttersterblichkeit – ein bitteres Schlaglicht auf Ugandas Gesundheitswesen weiterlesen