Ölarbeiter jagen Antilopen

Noch wurde kein Barrel Öl in Uganda gefördert, schon meldet die Uganda Wildlife Authoritity (UWA) erste Schäden. Ausgerechnet ein Reedbock, das einzige männdliche Exemplar einer seltenen Antilopenart im Kabwoya Tierreservat, wurde gewildert. Die Verantwortlichen des Ölkonzerns “Tullow Oil” versprachen den Schaden zu ersetzen. Doch “Woher?” fragt sich der Direktor der UWA. Schließlich war es ein großer Aufwand das Tier vom Lake Mburo Nationalpark umzusiedeln um den Fortbestand der Art in Kabwoya zu schützen. Es war nicht die einzige Wilderei, die von den Ölarbeitern begangen wurde.

Nun müssen die Ölarbeiter ihre provisorischen Camps außerhalb des Parks aufbauen. Ihnen war vorübergehend erlaubt worden im Park zu leben und zu arbeiten. Doch neben der Gefahr der Wilderei, besteht die Angst, dass Dorfbewohner nachziehen und somit die Tierwelt von mehr Schaden nimmt.

Doch war das nur der Beginn einer Katastrophe? Schon bei den Probebohrungen nach Öl sind Tiere geflüchtet und haben in Dörfern Verwüstungen angerichtet. Wie wird es während der Förderung aussehen? Was geschieht mit den Abfällen bzw. Verschutzungen? Wie soll der Abtransport des Öls durch den Nationalpark erfolgen, in lauten LKW´s oder durch Pipelines?

Bleibt zu hoffen, dass die Regierung realisiert, dass die Ölfelder irgendwann leer sein werden, doch die Nationalparks ein Touristenmagnet bleiben können, wenn sie dann noch existieren!

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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