Kampala ist wirklich ein Erlebnis. Es ist kaum zu beschreiben, was hier in den Straßen los ist. Eigentlich müsste ich tausend Fotos machen, aber ich möchte das ganze gerne erleben und nicht als fotografierender Tourist durch die Gegend rennen. Dabei fällt man alleine durch die Hautfarbe total auf. Immer wieder fragen Männer : „Mzungu, mzungo, how are you?“ (Weiße(r), wie geht es dir) Aber es wirkt nicht aufdringlich. Ohnehin fühle ich mich relativ sicher, und niemand versucht ständig einem irgendetwas zu verkaufen wie in der Türkei oder Ägypten. Am krassesten ist es auf der Straße. Mutatu an Mutatu (Minibus), daneben Taxis, Boda-Bodas (Roller), Fahrräder, Fußgänger – und alles in Massen ohne klar ersichtliche Regeln.
Unsere Unterkunft,für die ersten 3 Tage, das Kolpinghouse, ist die reinste Insel. Es erinnert an ein einfaches Urlaubshotel (ohne Pool). Aber kaum verlässt man das mit Stacheldraht gesicherte und bewachte Gelände, befindet man sich in einer anderen Welt. Gleich gegenüber geht es in ein Slumgelände und entlang der Strasse reiht sich Laden an Laden und Stand an Stand. Die Läden sind meist winzige Verschlägen und ein Großteil der Waren steht im Dreck davor. Sessel, Schränke, Särge, Klamotten, Schuhe, Kleinkram, alles was das Herz begehrt. Und überall sitzen, stehen und gehen Menschen. Weiße sieht man kaum – im Touristenviertel sind wir eindeutig nicht gelandet. Als Fußgänger bewegt man sich auf einem völlig unebenen Erdstreifen am Straßenrand, was vor allem im Dunkeln ein Abenteuer ist. Das gesamte Leben scheint sich hier auf der Straße abzuspielen.