Prüfungsstress in Uganda

Brigitte Haag-Funke:

Im Oktober beginnen üblicherweise die allgemeinen landesweiten Schulprüfungen in Uganda. Die Prüfungen sind eine wichtige nationale Angelegenheit und finden in der 7. Klasse zum Ende der Grundschulzeit, in der 4.Oberschulklasse also für den mittleren Bildungsabschluss und in der 6. Oberschulklasse, also zur Hochschulreife statt. Im Vorfeld wurden Schüler, Lehrer und Rektoren von den Kirchen und auch der Regierung dazu aufgerufen, die Prüfungsergebnisse nicht unerlaubt zu beeinflussen. Direkt vor den Prüfungen wird auch an die jeweiligen Schüler ein Grußwort des Präsidenten verlesen, der ihnen Erfolg wünscht. Die zentrale Korrektur dieser Prüfungsarbeiten nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, so dass die Tageszeitung New Vision am 18. Oktober meldete, dass die Regierung beabsichtige 7000 geschulte Helfer zur Korrektur einzustellen. Die Zahl der Prüfungskandidaten steigt stetig. So wollen dieses Jahr 265 000 junge Ugander (gegenüber 217 000 im Vorjahr) die Prüfung zum Mittleren Bildungsabschluss absolvieren. Eine erfreuliche Steigerung. Nach Abschluss der Korrektur, oft erst im Februar, werden die erfolgreichsten Schüler und auch die besten Schulen auf den Titelseiten der Zeitungen veröffentlicht.

Unterricht an einer Secondary School
Unterricht an einer Secondary School

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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