Bereits bei einem Besuch in der Mission in Nakapiripirit im Jahr 1994 faszinierte mich der Berg “Mount Kadam”. Nun, im August 2010 versuchte ich, gemeinsam mit einem Freund, dorthin zu kommen um den Berg zu besteigen. Wir wollten zwar frühmorgens los, doch mussten wir noch auf ein Fahrzeug warten, so begann unsere Fahrt erst gegen Mittag. Eigentlich ist die Strecke von Mbale bis Nakapiripirit nicht so weit aber die Straße ist eine Katastrophe.
Wir fuhren über Sironko nach Muyembe, dort endete die Teerstraße und man kann zum Großteil nur noch in Schritttempo fahren. Die Straße wird von vielen Lastwagen, die Steine aus der Nähe von Moroto nach Tororo in die Zementfabrik bringen, befahren.
In den Wochen davor hatte es ungewöhnlich viel geregnet, was den Straßenzustand verschlimmerte, eine Brücke war kaputt und so haben wir bis Namalu über 4 Stunden gebraucht. In der Mission der Weißen Väter machten wir kurz Halt. Dort trafen wir einen chilenischen Pater, doch weiterhelfen konnte er uns nicht, er meinte, er stamme vom Meer und interessiere sich somit nicht für Ugandas Berge.
Der einzige Tipp den er uns gab war nach Amudat zu fahren und dort bei der Mission zu fragen. Überaschenderweise war die Straße hinter Namalu gut, zum Teil sogar frisch planiert.
Wir nahmen immer wieder Leute, die eine Mitfahrgelegenheit suchten, mit. So hofften wir im Falle eines Problems Ortskundige dabei zu haben.
In Nakapiripirit setzten wir die Mitfahrer ab. Die hatten natürlich keine Ahnung wie man auf den Berg kommen könnte, denn sie dachten wohl „warum will da auch jemand freiwillig hoch und noch zu dem Volk der Kadam“. Von den Karamajong wird diese Ethnie als rückständig betrachtet.
“Amudat”, dachten wir, sei richtig für uns und wir fuhren weiter auf einer neu planierten Straße.
Irgendwann nach Moruita wunderten wir uns, dass sich der Berg immer weiter von uns entfernte. Wir kehrten um und fuhren zurück nach Nakapiripirit.
Endlich hat uns der Berg, der Mount Kadam, mit einem leuchtenden Rot empfangen als wollte er sagen: “Hier seid ihr richtig”.
Nakapiripirit ist inzwischen Distrikthauptstadt und es gibt auch einige neue Distriktgebäude dort.
Die Bevölkerung in der Stadt ist eine Mischung aus verschiedenen Ethnien. Durch die Aktivitäten einiger Hilfsorganisationen kamen Menschen aus unterschiedlichen Regionen nach Nakapiripirit.
Wir fanden die Mission schnell, denn es waren genug Leute unterwegs die man fragen konnte. Dort fanden wir nur zwei junge Mädchen vor, die vor lauter Scheu vor weißen Männern kein Wort Englisch herausbrachten. Dennoch konnte ein Zimmer reserviert werden.
Zu Fuß gingen wir in die Stadt. Im Hill View Hotel bekamen wir etwas zu Essen. Zufälligerweise waren auch noch zwei weiße Männer aus Simbabwe zu Besuch die im Pian Upe Reservat ein Touristencamp aufbauen wollen.
Als sie von unserem Plan, den Mount Kadam zu besteigen, hörten wollten sie uns gleich vereinnahmen und boten uns an wir könnten bei ihnen umsonst übernachten, wenn wir ihnen nur alle Einzelheiten über die Besteigung nach unserer Rückkehr erzählen würden.
Wir sind nicht bei ihnen vorbei gefahren, denn ich hatte den Eindruck, dass sie hauptsächlich am eigenen Profit interessiert sind.
Zurück in der Mission erfuhren wir, dass der Pfarrer zurück sei und am nächsten Morgen um sieben heilige Messe feiern würde. An dieser nahmen wir teil und danach trafen wir Father Henry. Er stammt aus West Nile und ist durch die Diozöse Moroto in die Pfarrei versetzt worden.
Als er von unserem Plan erfuhr hat er uns auch gleich seine Hilfe zugesagt und nach dem Frühstück fuhren wir ins Karinga Village um einen Führer zu besorgen, der uns auf den Mount Kadam begleiten konnte. Mehr im nächsten Beitrag.
Ein Gedanke zu „Unterwegs zum Mount Kadam in Karamoja“