In den europäischen Medien ist der Erdrutsch am Mount Elgon Gebirge, der sich am 1. März ereignete, längst keine Meldung mehr wert. Doch wie sieht es in Uganda aus?
Ganz vergessen sind die Toten nicht und auch nicht die nach Angaben der Zeitung “Monitor” 3.800 Menschen, die derzeit in Bulucheke im Bududa Distrikt in sog “Internally Displaced Peoples Camps“, kurz IDP´s genannt, leben. Ein Betroffener beklagt sich nicht einmal über die zu knappen Lebensmittel, sondern über das Anstehen, vor allem an den Latrinen und Waschräumen. In der Tradition in Uganda ist es unüblich die Verwandten des Ehepartners auch nur anzuschauen. Doch nun wohnen die Menschen gedrängt in Zelten zusammen. Ein Betroffener sagt: “Das Schlimmste ist die Privatspäre, oder besser gesagt, das Fehlen derselben”.
Nach der Katastrophe wurden die Menschen, die entweder ihre Häuser und Ländereien durch den Erdrutsch verloren hatten, oder von weiteren Erdrutschen bedroht waren, in Camps angesiedelt, die meisten kamen mit leeren Händen. Das Internationale Rote Kreuz und andere NGO´s stellten Decken, Betttücher und Zelte zur Verfügung.
Doch inzwischen haben die meisten Nicht-Regierungs-Organisationen die Region wieder verlassen. Ein Bekannter besuchte die Region letzte Woche. Er schrieb:
“Gestern waren wir in Bududa um ein Hilfsprogramm zu planen. Wir werden uns den Themen Bildung, Gesundheit und Aufforstung widmen. Des Weiteren versuchen wir herauszubekommen, was aus den Kindern des Entbindungspflegers, der während der Schlammlawine eine Geburt betreute und dabei umkam, geworden ist. Es hieße er hinterließ eine junge Frau mit 3 Kindern. Das jüngste hätte bereits Kwashiorkor, eine schwere Form des Eiweißmangels, entwickelt. In den Camps sind derzeit 8.000 Menschen mit total vollen Latrinen. Der Gestank ist fürchterlich und die Geschichten der Menschen sind nicht schön anzuhören. Die meisten NGO´s sind weg, nur noch das Rote Kreuz, das Maismehl und Bohnen ausgibt, ist geblieben”.