Ein König wird erwachsen

Als sein Vater starb war der kleine Oyo erst 3 Jahre alt. Doch er war nicht irgendein Kind, sondern der Thronfolger des Königs von Toro, einem Königreich im Südwesten Ugandas.  So wurde Oyo als der jüngste König der Welt eingesetzt. Doch die Amtsgeschäfte kann er erst  jetzt mit 18 Jahren führen, noch immer als  jüngster Monarch  weltweit.

Oyo´s Vater Patrick David Matthew Koboyo Olimi III. wurde nur 50 Jahre alt. Seine Tante und damit Schwester des Vaters ist Princess Elizabeth Akiiki. Sie wurde bekannt als Model in England, damals im Exil während des Obote Regimes. Später ernannte Idi Amin sie als  Sonderbotschafterin für Uganda, unter Musevini wirkte sie u. a. als  Botschafterin in den USA und in Deutschland.

Das Königreich Toro entstand 1822 und spaltete sich 1891 von Bunyoro Kitaara  ab. Unter der Herrschaft Obotes wurden die Königreiche quasi abgeschafft und viele Mitglieder der königlichen Familien gingen ins Exil.

Ugandas Königreiche
Ugandas Königreiche während der britischen Administration, Wikipedia common

Im Jahr 1995 wurden 4 Könige in Uganda von Präsident Museveni wieder eingesetzt, darunter auch der König von Toro. Die Monarchen haben repräsentative und kulturelle Rollen, aus der Politik sollen sie sich heraus halten.

Bei seiner Krönung wusste Oyo nicht wirklich wie ihm geschah.  Doch er wuchs in seine Rolle hinein. Während in der Schule in Kampala alles ganz “normal” zugeht, genießt er zu Hause großen Respekt. Gemäß der Tradition  begrüßen ihn seine Untertanen indem sie sich auf den Boden vor ihn legen.

Durch seinen Status als König hat Oyo ständig einen Bewacher bei sich. Er geht in Kampala auf die International School. Zwei Jahre lang genoss er seine Erziehung in London. Seine Lieblingsfächer sind Schwimmen, Kunst, Mathe und Musik.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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