Es traf nur Unschuldige, darunter viele Ausländer, die das Fußballendspiel der WM in einem äthiopischen Restaurant in Kabalagala, bzw. einem Rugby Club in Kampala anschauten. Die Bilanz: Mindestens 76 Tote, darunter ein Amerikaner. Selbstmordattentäter, vermutlich Mitglieder der somalischen radikalislmischen Rebellenorganisation Al-Shabaab-Miliz, werden für den Anschlag verantwortlich gemacht.
Es hätte fast noch schlimmer kommen können, in einem weiteren Restaurant wurde ein Sprengstoffgürtel in einer Laptoptasche gefunden. Es wird vermutet, dass es sich der Terrorist doch in letzter Minute anders überlegt hatte.
Doch was hat Uganda mit Somalia zu tun? Im Rahmen der Afrikanischen Union wurde eine Friedenstruppe zur Unterstützung der somalischen Übergangsregierung nach Somalia entsandt. Nur Burundi und Uganda stellen dafür Soldaten, insgesamt gut 5000, davon 2700 Ugander.
Die Friedenstruppen wurden in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Selbstmordanschlägen. Mit dem Anschlag in Kampala machte Al-Shabaab erstmals die Drohung wahr, auch Länder anzugreifen, die die somalische Übergangsregierung aktiv unterstützen.
Das AU Gipfeltreffen, das im Juli in Kampala stattfinden wird, kann auch ein Grund dafür sein, dass ausgerechnet Uganda abgestraft wurde. Doch Sprecher der ugandischen Regierung betonten letzten Dienstag, dass der Terrorakt keine Auswirkungen auf das Treffen haben wird.
Die ugandische Opposition bittet die Regierung nun um Abzug der Soldaten aus Somalia.
Doch Präsident Museveni verspricht hartes Durchgreifen. Erste Verdächtige wurden verhaftet, sowohl Ugander als auch Somalier.
Die Deutsche Botschaft rät in nächster Zeit Menschenansammlungen zu meiden.
Ein angeblich Toter, kämpft jetzt auf der Intensivstation des Mulago Hospitals ums Überleben. Der junge Mann wurde nach dem Anschlag als tot geborgen und in die Leichenhalle gebracht. Nach 15 Stunden trafen die Verwandten ein und entdeckten Lebenszeichen.