Viktoriabarsch nein danke

Die Umweltorganisation Greenpeace warnt vor dem Verzehr von diversen Fischarten, darunter der Viktoriabarsch. Vor rund 30 Jahren wurde der ursprünglich am Nil beheimatete Fisch im Victoriasee ausgesetzt. Er vermehrte sich schnell und die Wissenschaftler erhofften sich eine Verbesserung der Lebenslage der Seeanrainer. Doch der gut gemeinte Versuch führte zur ökologischen Katastrophe. Der große Barsch (er wird bis zu 1,80 m lang und bis zu 70 kg schwer) frisst andere Arten auf.

Inzwischen ist die Nachfrage nach dem großen Fisch nicht nur in Afrika groß, die Industrieländer zahlen gut dafür. Längst ist der Viktoriabarsch  auch in deutschen Supermärkten erhältlich. Zahlreiche Investoren bauten am Viktoriasee eine Fischindustrie auf um die Nachfrage  in den reichen Ländern, v.a. Europa zu befriedigen. Allerdings hielt sich die Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Fischindustrie in Grenzen. Außerdem können kleine Fischer  mit den Vorgaben der ausländischen Fabrikbetreiber nicht mehr mithalten und verlieren ihre Einkommensmöglichkeiten.

Doch inzwischen ergeben sich ganz andere Probleme: Die guten Preise sorgten für immer mehr Überfischung.

Diese Tage bin ich wieder aus Uganda zurück gekommen. Bei einer Bootsfahrt zur Quelle des Nil erklärte der Bootsführer: Hier waren kürzlich noch 10 Fischfabriken, jetzt ist noch eine oder 2 in Betrieb. Der See ist leergefischt

Weitere Infos: Der Film Darwins Alptraum wurde zwar in Tansania gedreht, doch die Situation ist in Uganda ähnlich.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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