Im Kabong Distrikt in Norduganda, Karamoja, leben die meisten Menschen nach wie vor als Nomaden. Sie leben in Manjattas und schlafen auf Tierhäuten. Zwar hat sich die Sicherheitslage, vor allem was die Sicherheit der Strassen betrifft, in Karamoja in den letzten Jahren gravierend verbessert, doch die Frauen beklagen ganz andere Gefahren. Bei den langen Fußmärschen auf der Suche nach Feuerholz oder Wasser fürchten sie sich vor Übergriffen oder gar Vergewaltigung. Des Weiteren sind die Viehdiebstähle noch nicht Geschichte, dies ist oftmals mit Gewalt bis zum Totschlag verbunden.
Nur 2 % der Bevölkerung des Distrikts verfügt über eine Latrine, andere nutzen den Busch. Kein Wunder, dass in dieser Region die Gesundheitsversorgung am schlechtesten von ganz Uganda ist. Das einzige Krankenhaus verfügt nicht mal über fließendes Wasser. Nur 12 % der Schwangeren entbindet in einem Hospital. Die Müttersterblichkeit beträgt mit 750 Todesfällen pro hunderttausend Geburten die höchste des Landes. Im Durchschnitt sterben in Uganda 505 von 100 000 Müttern bei der Geburt. Das Ziel im Rahmen der Milleniumsentwicklungszielen beträgt bis zum Jahr 2015 noch 131 Tote pro 100.000 Geburten. Abhilfe möchte dort die Nicht-Regierungs-Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ schaffen, indem sie sog. „Wartehäuser“ für Schwangere einrichtet. So können vor allem Schwangere mit drohenden Komplikationen rechtzeitig an einem sicheren Ort auf das Einsetzen der Wehen warten und im nahegelegenen Hospital entbinden. Dort genießen die Frauen dann auch „richtige Matratzen“, die doch etwas bequemer sind als die harten Tierhäute der kleinen Rundhütte.
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.