Der Lehmofen ist fertig

Ein Ofen aus Lehm

von Michaela Wolff, Freiwillige von EIRENE in SALEM Uganda

Ein Lehmofen entsteht
Ein Lehmofen entsteht

Wir (die Eirene-Freiwilligen+Betreuer) treffen uns an Florences Haus. Gemeinsam mit
einer Herdbauerin, die ich im Umfeld von SALEM auftreiben konnte, wollen wir an diesem Tag einen „energiesparenden Herd mit Kamin“ bauen.
Durch die Wahlen wurde das Zwischenseminar der Eirene Freiwilligen, das üblicherweise dem Austausch und der Reflexion des bisher Erlebten dient, verlängert und bietet so auch Gelegenheit für Praktisches.
Im Vorfeld hatte Florence, wie geordert, Erde besorgt und Kuhdung gesammelt.
Irgendetwas ist jedoch falsch gelaufen und der Kuhdung ist mit Steinen durchsetzt. Aber
ich bin ja schließlich hier um neue Lebenserfahrungen zu machen…! Also werden erst
einmal die Steine entfernt. Später wird die kleingeklopfte Erde mit dem Kuhdung und
Wasser vermischt und man merkt, wie es den Freiwilligen zunehmend Spaß macht in der matschigen Pampe zu wühlen. Sigmund Freud lässt grüßen!
Für die anwesenden Afrikanerinnen ist es sicher ein lustiger Anblick, alle diese Weißen,
die singend den Lehm mit ihren Füßen vermischen oder mit den Händen kneten. So etwas bekommen sie nicht alle Tage geboten!Im Laufe des Tages entsteht dann nach und nach der Herd, der für 2 Töpfe gedacht ist.
Die Öffnung wird exakt an die Töpfe angepasst, so dass der Qualm nicht durch die
Öffnungen entweicht, sondern durch den angeschlossenen Kamin. Ich bin sehr gespannt,
muss mich allerdings noch einige Wochen gedulden, da der Herd vor der ersten Nutzung
vollständig getrocknet sein muss. Ich hoffe, dass er gut funktioniert, denn inzwischen
haben weitere Mitglieder der Frauengruppe ihr Interesse bekundet und es wäre toll, wenn
sich die Arbeitsbedingungen der Frauen zumindest in diesem Bereich ein bisschen
verbessern würden. Die verqualmten Küchen sind wirklich ein absoluter Horror und die
Beschaffung von Feuerholz ein echtes Problem.

Der Lehmofen ist fertig
Der Lehmofen ist fertig

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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