Uganderinnen heiraten früh

Uganda gehört laut United Nation Population Fund (UNFPA) und Weltbankstatistiken zu den 15 afrikanischen Ländern (Position 11) mit der höchsten Anzahl von verheirateten Mädchen unter 18 Jahren, 46 % der Mädchen sind mit 18 Jahren bereits verheiratet, oftmals wird dies ohne Einwilligung der Braut von der Familie arrangiert. Die Ehemänner sind meist viele Jahre älter. Dabei hat Uganda ein Verfassung, die Volljährigkeit erst mit 18 Jahren gewährt und Sex mit Minderjährigen ist strafbar.

Für die jungen Bräute beginnt mit der frühen Verheiratung oftmals ein Teufelskreis. Ihre Schulbildung geht jäh zu Ende, die Familie des Mannes wird für die junge Frau zuständig, die Verbindung zur eigenen Familie wird häufig eingeschränkt oder gar abgebrochen. Schwangerschaften in viel zu jungem Alter führen häufig zu Komplikationen und sind für viele Todesfälle verantwortlich. Nur ca. 50 % der jugendlichen Schwangeren entbindet in einer Krankenstation bzw. mit Hilfe einer ausgebildeten Fachkraft. Dazu kommt die Gefahr von HIV. Der Teufelskreis geht weiter für die eigenen Kinder: Armut, Krankheit und schließlich Bildungsferne lassen auch die Töchter jugendlicher Mütter wieder viel zu früh heiraten.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

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