Radio Wa in Lira

“Radio Wa”, heißt übersetzt “Unser Radio”, es wurde im Jahr 2000 in der Nähe von Lira gegründet. Seit Beginn spielte es eine große Rolle in den Friedensbemühungen im Konflikt mit der Lord Resistance Army (LRA). Dieser Konflikt dauerte im Norden Ugandas über 20 Jahre lang an. Die Rebellengruppe terrorisierte die Zivilbevölkerung, so dass tausende Menschen ihre Häuser und Felder verlassen mussten und zum Teil bis heute in improvisierten Verhältnissen leben.  Am schlimmsten traf der Krieg die Kinder; über 25.000 wurden entführt und gezwungen als Kindersoldaten aktiv zu sein.

Von Anfang an sendete Radio Wa ein Programm von und für Kindersoldaten. Heute weiß man, dass  dank dieses Programms, 1500 Kinder ihr Leben riskiert haben um der Rebellengruppe zu entfliehen.

Radio Wa
Radio Wa

Abgesehen davon bietet Radio Wa jetzt andere Programme für das Wohl der Gemeinde:

  • ein Programm für ehemaligen Hexer,
  • ein Anderes für Leute, die im Gefängnis sind und sich in Verbindung zu ihren Familien setzen wollen,
  • ein Programm für Frauen – 3 x pro Woche-
  • Abendgespräche über verschiedene Themen, von Landwirtschaft zu Menschenrechten…
  • “Peace Maker” (Friedensstifter), 3 x pro Woche auch über Friendensthemen und Konfliktlösungsmethoden.

Dieser Sender wird von der Katholischen Kirche unterstützt. Zuerst einmal versteht er sich als eine Gemeinderundfunk, ohne kommerzielle Zwecke. Die Reichweite beträgt ca. 200 km rund um Lira, praktisch den ganzen nördlichen Teil Ugandas.

Zur Zeit arbeiten bei Radio Wa ca. 20 Menschen mit verschiedenen Aufgaben. Dazu kommen noch ca. 40 freiwillige Reporter, die in den verschiedenen Gemeinden der Region zerstreut sind.

Veröffentlicht von

Gertrud Schweizer-Ehrler

Jahrelange Erfahrung in der Mitarbeit einer NGO (SALEM International) in Uganda und nachfolgend bleibender Kontakt mit dem Land, v.a. durch das Engagement bei Tukolere Wamu e.V. und die Mitarbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben dazu geführt, dass ich weiterhin starkes Interesse an der Entwicklung von Uganda und den Nachbarstaaten habe. Durch die Projekt- und Begegnungsreisen, die ich seit 2004 als Reiseleitung betreue und seit 2010 als Geschäftsführerin von Tugende Begegnungsreisen UG ist ein ständiger Kontakt mit Uganda gegeben. Die Reisen haben sich ausgeweitet, so dass auch Reisen nach Südsudan, dem Kongo und demnächst Burundi möglich werden bzw. wurden.

Schreibe einen Kommentar