Motorradtaxen: Fluch oder Segen?

Kampala entwickelt sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer Stadt, durch die mit dem PKW kaum noch ein Durchkommen ist. Stunden kann es dauern um den Stau zu bewältigen. Oftmal einzige Chance noch pünktlich zur Arbeit oder zu einem Termin zu kommen, sind die Motorradtaxen, oder auch „Bodas“ genannt.

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Motorradtaxi in Uganda © E. Kling-Prein

Das Wort „Boda“ (oftmals „boda-boda“ genannt) kommt von „border“, also Grenze. Anfangs waren es Fahrradfahrer die Reisende dabei unterstützen ihr Gepäck den langen Weg zwischen ugandischer und kenianischer Grenze zu transportieren. Schon bald boten im ganzen Land Radfahrer mit gepolsterten Sitzen ihre Dienstleistung für Transporte von Menschen und Gepäck an.

In den letzten Jahren allerdings sind die Fahrräder stark auf dem Rückmarsch. Motorräder erobern den Markt. Auf dem Land hat kaum jemand ein Auto, so sorgen die Bodas für schnellen und individuellen Transport. In Kampala schlängeln sie sich durch die Autoschlangen hindurch. Allerdings sind die Bodas auch sehr unfallträchtig. Gerade in der Hauptstadt führen schnelle Geschwindigkeit, schlechte Straßen und abenteuerbegeisterte Bodafahrer immer wieder zu verletzten oder gar toten Fahrgästen.

 

 

Urlaub in Uganda besser als in Spanien

Rhinos in Uganda
Rhinos in Uganda

Ein Urlaub in Uganda sei besser als in Spanien, wo es im Sommer heiß und feucht sei, so urteilte Ugandas Präsident kürzlich. Er hatte Spanien erlebt und konnte sich augenscheinlich nicht dafür begeistern.

Doch was fehlt ist Tourismusförderung. Die Agentur für Tourismusförderung soll deshalb umbenannt werden in „Agentur für Tourismusunterdrückung“, fügte Museveni in der Tageszeitung „New Vision“ ironisch an.

Uganda hat in der Tat einiges zu bieten. Im Vergleich zu Nationalparks in den Nachbarländern, kann Uganda mit einer fantastischen Landschaft aufwarten, Berge bis über 5.000 m, Seen und schließlich der Nil. Im Murchisonfall Nationalpark findet die Safari sowohl auf dem Boot als auch im Jeep statt. Zu Fuß kann dann zu den grandiosen Wasserfällen gewandert werden. All dies ist in der Serengeti, in Masai Mara etc. nicht möglich. Schließlich gibt es eine ethnische Vielfalt mit vielen kulturellen Identitäten, freundlichen Menschen und viel Potential persönlich ins Gespräch zu kommen.

Im Moment gibt es für Kurzentschlossene noch freie Plätze für die Projekt- und Begegnungsreise nach Uganda im Januar 2015. In Kooperation mit dem Verein Tukolere Wamu e.V. und SALEM International können so Projekte besucht, Menschen kennengelernt und die Naturschönheiten des Landes besucht werden.

Genitalverstümmelung wird mit Haftstrafe geahndet

Genitalverstümmelung ist in Uganda seit 2009 verboten. Zuwiderhandlung droht bis zu 10 Jahren Haft. Seither wurde aber kaum jemand zur Verantwortung gezogen, so dass der grausame Brauch immer wieder im Verborgenen durchgeführt wurde. Einige Mädchen wurden über die Grenze hoch oben im Mount Elgon Gebiet nach Kenia verschleppt und dort unter extrem unhygienischen Bedingungen im Maisfeld beschnitten.

Doch erstmals urteilte ein Gericht über fünf Frauen, alle hatten sich für schuldig erklärt  Genitalverstümmelung durchgeführt zu haben. So blieb das Gericht auch bei einem relativ milden Urteil von je 4 Jahren Haft.

Genitalverstümmelung wird in Uganda in Kapchorwa bei den Sabiny und in Karamoja bei den Pokot durchgeführt.

Kein Grund zur Panik vor Ebola in Ostafrika

Gorillas im Mgahinga Nationalpark
Gorillas im Mgahinga Nationalpark in Uganda

Derzeit herrscht eine wahre Panik vor Ebola. Im Moment sind 3 der 55 Länder Afrikas mit mehr als einem Ebolafall betroffen. Alle befinden sich im Westen des Kontinents.

Doch was haben nun Tansania, Kenia oder Uganda mit dem Ebolaausbruch zu tun? Warum werden ca. 30 % der Reisen nach Tansania storniert?

Warum ziehen sich Investoren aus ganz Afrika zurück?

Letzte Woche ließ ich Schüler einer 7. Klasse die Distanz zwischen Liberia und Uganda ausmessen und dann auf Europa übertragen. Heraus kam die Entfernung von Irland bis Weissrussland. Dazuhin gibt es kaum Direktflüge zwischen Ost- und Westafrika. Die wenigen Verbindungen sind von Kamerun oder Ghana nach Nairobi oder Äthiopien. Bliebe noch der Landweg für eine Ansteckung: Beim fast nicht vorhandenen Straßennetz durch den Kongo fällt diese Route schon mal weg, in der Zentralafrik. Republik herrscht Bürgerkrieg und auch sonst würde die Reise länger als die Inkubationszeit dauern.

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Kinder in Ostuganda

Allerdings sind die nicht betroffenen Länder Afrikas gut vorbereitet. Schon im August musste jeder ankommende Fluggast aus Europa in Ruanda einen Fragenbogen zu Ebola ausfüllen, in Kenia wurde die Körpertemparatur gemessen.

Doch es gab in der Tat immer wieder Ausbrüche von Ebola oder dem ähnlichen Marburgvirus in den letzten 14 Jahren in Uganda. Bei den ersten Ausbrüchen herrschte auch dort die Panik. Traditonen wurden von den internationalen Helfern nicht beachtet und es kam zu Vermutungen seitens der ugandischen Bevölkerung, bishin zum Verdacht des Organhandels, was anhand der Schutzanzüge der Pfleger und dem Verbot die Toten zu sehen, kaum verwunderlich ist. Doch inzwischen ist das Land gut vorbereitet. Innerhalb von 24 bis max. 48 Stunden können Verdachtsfälle diagnostiziert  und Kontaktpersonen isoliert werden. Traditionen, die die Verbreitung der Erkrankung förderten, wie das gemeinschaftliche Waschen von Toten, wurden eliminiert. Das Krankenhauspersonal wurde geschult. Nun stellt Uganda nicht nur medizinisches Personal für die Ebola Bekämpfung in Westafrika, sondern auch Know How für die Eindämmung der Seuche.

Zuletzt war eine Person an Marburgvirus erkrankt, Anfang Oktober 2014. Niemand wurde angesteckt. Dass Uganda Mitte des Monats wieder als frei von Marburg-Virus ernannt wurde, stand in keiner internationalen Zeitung, lediglich die ugandische Presse wies darauf hin.

 

 

Zum Friseur in Uganda

Die Armutsrate liegt in Uganda bei ca. 25 %. Da könnte man sich vorstellen, dass alles das nicht lebensnotwenig ist, in den Hintergrund gestellt wird. Doch wenn es um die Haare der Frauen geht, ist dem nicht so. Das Geschäft mit der Schönheit boomt, vor allem in der Hauptstadt Kampala. Viele Frauen verdienen sich mit dem Friseurgeschäft ihren Lebensunterhalt. Doch auch auf dem Land ist die Schönheit wichtig. Einbisschen Emazipation ist auch dabei. Schließlich machen sich die Frauen nicht nur für die Manner schön und vor allem muss die Schönheit finanziert werden.

Air Uganda fliegt nicht mehr

Air Uganda hatte in den letzten Jahren Flüge nach Nairobi, Dar es Salaam, Bujumbura, Kigali, Mogadishu, Kilimanjaro, Mombasa and Juba angeboten. Eigene Flugzeuge hatten sie nicht, sie waren geleast. Doch in letzter Zeit häuften sich die Probleme. Nun führte ein Audit der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO, dazu, dass die Fluggesellschaft den Flugbetrieb nicht aufrecht erhalten kann.

Die Airline will nicht aufgeben, eine Re-Zertifizierung wird angestrebt.

Krokodile als Menschenfresser

Fischer am Victoriasee
Die Fischer am Victoriasee leben heutzutage gefährlich, die Krokodile haben Hunger @ E. Kling-Prein

Zunächst klang es wie eine Medieninszenierung: „Riesenkrokodil frisst Menschen“. Doch die Vorkommnisse häufen sich.  Angeblich sind 10 Todesfälle durch Krokodile pro Monat zu vermelden. Als Ursache wurde die zunehmende Überfischung identifiziert. So haben die Krokodile nicht mehr genug zu fressen und suchen sich die Nahrung nahe am Ufer. Da trifft es dann die Fischer in ihren Kanus und Einbäumen.

Doch  zum Glück werden die bis zu einer Tonne schweren Tiere nicht mehr einfach getötet (wenn die Fischer das auch oftmals am liebsten täten), Ranger bemühen sich die Tiere in den Nationalpark zu bringen, wo sie von Touristen bestaunt werden können.

Gefängnisaufstand in Norduganda

Die Vorstellung selber oder einen lieben Bekannten in Uganda im Gefängnis zu sehen, lässt mich ziemlich erschaudern. Dabei fallen mir zuerst Zustände ein wie: Überfüllung der Zellen, oftmals jahrelanges Warten auf die Verhandlung, schlechte Ernähung und katastrophale hygienische Bedingungen.

Gefängnistanzgruppe
Gefängnistanzgruppe bei ihrem monatlichen Auftritt für alle rund 700 Insassen

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Im Winter nach Uganda

Vom 9. bis zum 25. Januar gibt es wieder eine Möglichkeit nach Uganda zu reisen. Gemeinsam mit anderen Afrika-Interessierten organisiert Tugende Begegnungsreisen UG wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Besuch von Projekten, vielen Begegnungen aber auch Eintauchen in die wunderschöne Natur Uganda. Mehr im Programm der Reise.

Ugandas aktuelle Entwicklung

Seit Ende der Diktaturen Amins und Obotes entwickelt sich Uganda gut weiter. Doch diese Periode, genauer gesagt, seit der Regierungsübernahme von Yoweri Museveni im Januar 1986, dauert nun ja schon 27 Jahre an. Verständlich, dass es in einem so langen Zeitraum viele Auf´s und Ab´s gibt.

Nun zu den neueren Entwicklungen:

Im Finanzjahr 2011/12 spürte auch Ugandas Wirtschaft die weltweite Krise, dazu interne Probleme, schlechte Ernten und Post-Wahl-Konflikte.

Die Entwicklung stagnierte im Industriesektor, Handel, Finanzservice, Gesundheit und Bildung. Nur leichte Wachstumsraten waren in den Bereichen Bau und Landwirtschaft zu vermelden. Gut hingegen entwickelten sich die sog. „Cash-Crops“, v.a. aufgrund der guten Kaffeeproduktion, dieser Wirtschaftszweig zeigte ein Plus von 16,2 %. Ein Wachstum des  Hotel- und Restaurantwesen konnte aufgrund des Zuwachses in der Tourismusbranche (ein Plus von 20,6 %) verzeichnet werden. Dies hat sicher mit der Nominierung Ugandas vom Reiseführer „Lonely planet“ zum beliebtesten Reiseland 2012 zu tun.

Quelle: Uganda´s economic outlook Ugandas aktuelle Entwicklung weiterlesen